Artikel "Glückliche Fatima"


aktuell173

 

Pateneltern helfen beim Start ins Leben


Fatima hatte großes Glück, dass sie im Kinderdorf Naya Jivan aufwachsen konnte. Das ist jenes indische Mädchenheim, das der Gundelfinger Verein „Wasser ist Leben“ seit 1995 unterstützt. 140 kleine und große Mädchen, darunter 47 Mädchen HIV/pos., leben derzeit dort. Das Kinderdorf wird unterhalten von der indischen Ordensgemeinschaft ´Helpers of Mary` www.helpersofmary.org. Die Partnerschaft zwischen der Gundelfinger Initiative ´Wasser ist Leben` und der indischen Frauengemeinschaft besteht nunmehr seit fast dreißig Jahren.


Fatima war im Alter von drei Jahren von ihrer Mutter im Kinderdorf ´Naya Jivan` abgegeben worden. Bei Mutter und Kind war das HI-Virus nachgewiesen worden. Die Ärzte gaben Mutter und Kind nur wenige Überlebenschancen. Schwester Sarika, etwa 45 Jahre alt, von Beruf Krankenschwester, wurde Fatimas neue Mutter.


Eine Gundelfinger Gruppe hatte im November 2023 das Kinderdorf besucht und dabei Fatima kennen gelernt. Die junge Frau ist inzwischen zwanzig Jahre alt, eine strahlende, recht selbstbewusste junge Dame mit Bachelor-Abschluss.


„Ich kann mich noch genau erinnern, als Fatima von ihrer Mutter hierhergebracht wurde. Wochenlang haben wir um Fatimas Überleben gekämpft. Sie war sehr schwach und mit Eiterbeulen übersät. Über viele Wochen nahm das Kind nur Flüssiges zu sich, war weinerlich und schrie fort zu nach ihrer Mutter. Die aber verstarb nur wenige Monate später an der HIV-Infektion“, so Schwester Sarika zu ihren Gundelfinger Gästen.


Und Schwester Sarika weiter: „Fatima bekam größtmögliche Fürsorge und gesundes Essen. Sie lernte Tanzen und Singen und fand Freundinnen. Fatima erholte sich von Jahr zu Jahr mehr, wuchs zu einem wissbegierigen Kind heran, besuchte die Vorschule im Heim, dann die öffentliche Schule im Nachbarort. Nur der Schuldirektor wusste von Fatimas Krankheit. Nach zwölf Jahren schloss sie die Schule als Jahrgangsbeste ab und absolvierte danach ein Bachelor-Studium. Die junge Frau hat den festen Willen, auf eigene Beine zu kommen.“


Die finanzielle Unterstützung für Fatimas Leben im Heim und für ihre Schulbildung kam von deutschen Pateneltern, Unterstützer der Gundelfinger Initiative. Vor wenigen Wochen bekam Fatima einen Studienplatz für ein Master-Studium an der Universität von Poone. Die Kosten für ihr Master-Studium werden von einem Vereinsmitglied der ´Indienhilfe Wasser ist Leben` übernommen.


In der Regel kennen sich Pateneltern und Patenmädchen nicht persönlich. Es sind fast ausschließlich ´anonyme` Patenschaften. Persönliche Kontakte zwischen Mädchen und Pateneltern sind von Seiten der Einrichtung nicht leistbar. Das würde einen enormen Kraft- und Zeitaufwand bedeuten, den weder Schwestern noch Mädchen leisten können.


Zu den Herausforderungen unserer Partnerinnen gehört die exakte Erledigung von Regierungsvorgaben, die tägliche Bereitstellung von frischem Trinkwasser und der drei Mahlzeiten für 140 Mädchen, die Bereitstellung von Wasser für die tägliche Hygiene, zum Wäschewaschen und der Reinhaltung der Wohnanlage. Dazu kommt die Beschaffung von Saat- Düngemitteln und Viehfutter, die Bezahlung von Arbeitslöhnen, Reparaturen, Strom-, Gas und Benzinkosten für den Schultransport und ärztliche Untersuchungen besonders schwacher Mädchen in Krankenhäusern Mumbais. Ein Weg nach Mumbai sind 90 Kilometer.


Hinzu kommen seit ein paar Jahren immer häufiger Folgen des Klimawandels, wie Dürren, Regenfluten und völlig unangekündigte Wetterereignisse. So tobte Mitte letzten Jahres ein Zyklon durch Wohnanlage und Farm. Er knickte Bäume und Lichtmasten um, riss Hausdächer herab und verwüstete Bananenstauden. Starke Monsunregen vernichteten die frisch angelegten Gemüsefelder.


Um die vielfältigen täglichen Probleme zu bewältigen, sind unsere Partnerinnen auf Hilfe angewiesen. ´Patenschaften` sind besonders verlässliche Hilfen! Auch Schulen unterhalten ´Patenschaften`. Dies sind ´persönliche Patenschaften`. Schulen bekommen regelmäßig Berichte und Fotos zu ihren Patenmädchen.


Die Mädchen des Kinderdorfs ´Naya Jivan` wissen sehr wohl, dass sie von deutschen Paten unterstützt werden. Zu Weihnachten schreibt jedes Mädchen einen wunderschön gestalteten Dankesbrief in englischer Sprache. Der geht dann den Pateneltern zu.


Hin und wieder kommt dann doch eine Patin, ein Pate oder gar, wie vergangenen November, eine Gruppe aus Gundelfingen zu Besuch ins Kinderdorf! Das ist dann ein Festtag für das gesamte Haus und es wird gefeiert mit Tänzen und Liedern! Den Tanzabend beim Besuch der Gundelfinger Gruppe im November 2023 moderierte Fatima!


Immer mehr Mädchen tun es Fatima gleich und streben erfolgreiche Schulabschlüsse und qualifizierte Berufsausbildungen an. „Unsere Mädchen haben inzwischen verstanden, dass eine qualifizierte Berufsausbildung die Voraussetzung für ein eigenständiges Leben ist“, so unsere Partnerinnen.

„Die Eigenständigkeit der Mädchen ist auch unser Ziel!“, so das Vorstandsteam der Indienhilfe.


Es wäre sehr schön, wenn auch Sie eine Patenschaft für eines dieser bedürftigen Mädchen übernehmen würden! Für monatliche Unterhaltskosten und Schulausbildungen werden 40 EURO benötigt, für Mädchen HIV/pos. werden allmonatlich 50 EURO benötigt.

 

Bei Rückfragen gerne jederzeit eine E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Bitte Stichwort: Patenschaft
Raiffeisenbank Gundelfingen e.G.
Kto. Nr. 3030300
Iban: DE16 6806 4222 0003 0303 00