10.
Juli
 

 

Es hat geregnet!

 

In Mumbai und im dahinterliegenden Umland, bis hin ins Vorgebirge der West Ghats, hat es in den vergangenen Tagen kräftig geregnet. Im Mädchenheim ´Naya Jivan` sind die Regenwasserspeicher und Brunnen üppig gefüllt. Zwei randvolle Regenwasserspeicherbecken meldet auch das Hilfszentrum ´Mukhta Jivan`. Pünktlich vor Monsunbeginn war dort das neue Wasserspeicherprojekt fertig gestellt worden. Laut Baufirma kann das Speicherbecken bis zu 131 Tausend Hektoliter Regenwasser fassen. Von der Dammkrone wird das Wasser über eine aus Steinen aufgebaute, schmale Ablauframpe in einen Brunnen eingeleitet. Der war bereits bei Gründung des Zentrums 1987 eigens für die Bewässerung der Landwirtschaft und die Versorgung der Tiere angelegt worden.

 

Einst blühende Landwirtschaft                                                                                                                             
Das Hilfszentrum ´Mukhta Jivan`ist überwiegend  von  felsigem Gelände umgeben. Unweit der Wohnanlage gibt es aber auch ein Stück Land, geeignet für Gemüse- Reisanbau und Viehwirtschaft. Bis 2012 versorgte sich die Einrichtung mehr oder weniger aus dem Eigenanbau. Ein Kanal, kommend aus den umliegenden Stauseen, machte die Äckerchen fruchtbar.

 

Verdorrte Landschaft
2012 wurde dieser Kanal abgezogen hinab nach Mumbai. „Dort, in der Wirtschaftsmetropole, wird das Wasser dringend gebraucht“, so die Meinung der Regierung. Zurück blieben drei ausgetrocknete Brunnen, verdorrte Äckerchen und ein dürres Umland, das Familien keine Lebensgrundlage mehr bot.


Gegenwärtig leben in ´Mukhta Jivan` 220 Menschen: Rehabilitierte Leprapatienten und alte Menschen, die von ihren Familien ausgestoßen worden waren, Kinder und Frauen/ HIV pos., seit wenigen Wochen auch Frauen mit Kindern, denen Gewalt angetan worden war.


Angeschlossen ist die Ausbildungsstätte des Ordens und eine Ambulanz mit Schwerpunkt Hautkrankheiten. Teilweise werden die Patienten aus entlegenen Siedlungen auf Ochsenkarren und auf Bahren über viele Stunden hertransportiert. Zwei Ärzte engagieren sich seit vielen Jahren ehrenamtlich. Die jungen, angehenden Schwestern arbeiten in den Abteilungen und in der Farm. Angestellte gibt es keine. Soweit die Bewohner und Bewohnerinnen in der Lage sind, übernehmen sie Pflichten und Aufgaben im Haus und in der Farm.

 

Nachhaltiges Engagement
„Durch das langsame Versickern wird sich der Grundwasserspiegel nun allmählich wieder heben und unsere Landwirtschaft wird wieder aufblühen! Im Namen all unserer Bewohnerinnen und Bewohner danke ich Euch und all Euren Freunden sehr herzlich!“, Sr. Meena, Leiterin, vor zwei Tagen.      

                                                                                                                                                                

In Planung
Geplant ist eine Solarpumpe. Sie soll das Brunnenwasser in die Äckerchen und zum Viehstall pumpen. Der elektrische Strom fällt zuweilen über Tage aus. Rohrleitungen sind bereits vorhanden.